„Erotischer Gottesdienst“ : Lust auf Mehr
Ein heikles Terrain hatte sich Pfarrer Ralf Schmidt für seinen gestrigen Gottesdienst ausgesucht: Glaube und Erotik. Dazu fällt jedem etwas ein - im Zweifel Negatives, gelten Kirche und Glaube doch als leibfeindlich. Schmidt trat an, um dieses Bild zu korrigieren. Gut 200 Besucher zählte die Erlöserkirche in Mainz-Kastel gestern Morgen - das sind sehr viele. Vielleicht lag das auch an dem Medienecho, das Schmidt zuvor entfacht hatte: Er hatte angekündigt, in seiner Predigt auch vulgäre Bezeichnungen für den Geschlechtsakt in den Mund zu nehmen. Das aber machte er dann doch nicht. „Ich hatte die Befürchtung, dass sich alle auf diese zwei oder drei Worte stürzen und der eigentliche Inhalt der Predigt verlorengeht“, sagte Schmidt nach der Feier. Aus heutiger Sicht würde er nicht noch einmal so auf den Gottesdienst aufmerksam machen.