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Irapuato
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Gerufen zur Lebensgemeinschaft mit Christus "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben." (Joh 15,5) Schauen wir kurz auf den vergangenen Sonntag zurück. Da hörten wir von Jesus: „Ich bin der gute Hirte …Mehr
Gerufen zur Lebensgemeinschaft mit Christus
"Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben." (Joh 15,5) Schauen wir kurz auf den vergangenen Sonntag zurück. Da hörten wir von Jesus: „Ich bin der gute Hirte!“ Jesus, der Gute Hirte ruft jeden persönlich beim Namen. Jeder ist für ihn wichtig, einzigartig und geliebt. Dann führt er uns hinaus aus unserem Stall, dem Alltagstrott, auf fruchtbare Weide. Er ruft uns heraus. Auf griechisch heißt es: Ek – kaleo. Davon kommt das Wort: ecclesia = Kirche = die Herausgerufenen. Und wozu ruft Jesus uns aus dem alten Leben heraus? Er ruft uns zur innigen Lebensgemeinschaft mit Ihm und untereinander. und das ist der tiefe Sinn von Kirche. Auffallend ist, dass im heutigen Evangelium das Wort „Bleiben“ gleich 9 Mal vorkommt: So wichtig ist es, in der Lebens- ja Liebesgemeinschaft mit Christus zu bleiben. Jesus sagt: Ich bin der wahre Weinstock. Jesus ist die Wurzel, das Lebenselixier, der ganze Weinstock. Er hält die Herausgerufenen zusammen und macht sie fruchtbar in der Liebe. Wie kann es uns nun gelingen, fruchtbare Rebzweige am Weinstock Jesu zu sein? – Eine Hilfe finden wir in den sogenannten 5 Kirchengeboten. Zuerst zähle ich sie auf und dann können wir etwas darüber nachdenken. Wir finden sie im Katechismus unter Nr. 2042/2043 1. Du sollst an Sonn- und gebotenen Feiertagen der heiligen Messe beiwohnen 2. Du sollst deine Sünden jährlich wenigstens einmal beichten 3. Du sollst wenigstens zur österlichen Zeit sowie in Todesgefahr die heilige Kommunion empfangen 4. Du sollst die gebotenen Fasttage halten 5. Du sollst der Kirche in ihren materiellen Erfordernissen beistehen Das können wir nun anwenden auf das Gleichnis Jesu vom Weinstock: • Jesus sagt: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.“ (Joh 15,1) – Bei der Sonntagsmesse danken und preisen wir Gottvater, Er schenkt uns Jesus, den wahren Weinstock, die Gemeinschaft der Kirche, die Lebens- und Liebesgemeinschaft mit Christus und untereinander. Aus dem Kreuzesopfer – das bei der Wandlung gegenwärtig gesetzt wird, können wir die Kraft zur täglichen Hingabe schöpfen. • Jesus sagt: „Jede Rebe, die keine Frucht bringt, schneidet er ab.“ (Joh 15,2). Wenn der Gärtner die Bäume nicht beschneidet, werden sie kaum Früchte tragen. Das Beschneiden können wir mit der hl. Beichte vergleichen. In der hl. Beichte schneidet der Barmherzige Vater alles Verdorrte ab: jegliche Lieblosigkeit und geistige Lustlosigkeit. • Jesus sagt: „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5) – Um ganz innig mit Christus in der Liebe vereint zu sein, schenkt uns Jesus sich selbst in der hl. Kommunion und sagt: „Wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, er mich isst, durch mich leben.“ • Jesus sagt: „Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.“ (Joh 15,3) – Das Fasten in der Fastenzeit und an Freitagen dient dazu, um in der Stille, verbunden mit dem Verzicht auf Entbehrliches, das Wort Gottes besser zu vernehmen. Es reinigt uns und schenkt uns neue Kraft, Orientierung und Lebenssinn. • Jesus sagt: „Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt.“ (Joh 15,8) – Die innige Lebensgemeinschaft mit Christus dient nicht dem Selbstzweck, sondern der großen Fruchtbarkeit in den Werken der Barmherzigkeit. Darüber dürfen wir dann am nächsten Sonntag nachdenken.
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