Tödlicher Messerangriff in Stade: Clan-Mitglied nach Unfall erstochen! Polizei sucht Zeugen

Der Unfallort in der Straße „Beim Salztor“ wurde absperrt. Hier kam es offenbar zu dem fingierten Unfall und der Messerstecherei

Der Unfallort in der Straße „Beim Salztor“ wurde absperrt. Hier kam es offenbar zu dem fingierten Unfall und der Messerstecherei

Foto: JOTO

Stade (Niedersachsen) – Die blutige Messerattacke, bei der am 22. März Khaled Al Zein (35) in der niedersächsischen Kleinstadt (46 000 Einwohner) ums Leben kam, war offenbar der gewaltsame Höhepunkt in einem Streit zweier Clan-Familien aus dem Raum Bremen und Niedersachsen. Nun sucht die Mordkommission nach dem tödlichen Messerangriff nach wichtigen Zeugen.

▶ Insbesondere vermuten die Beamten, dass ein Mann und drei Kinder, die sich zur Tatzeit in einem Restaurant gegenüber des Stader Kinos aufgehalten haben sollen, etwas gesehen haben könnten.

▶ Auch eine fünfköpfige Familie – bestehend aus einer Frau, einem Mann sowie zwei Jungen und einem Mädchen – in einem weiteren Lokal könnte die Auseinandersetzung auf der Straße beobachtet haben.

▶ Außerdem suchen die Ermittler der Mordkommission eine Frau, die aus einem fahrenden Auto heraus ein Video von dem Streit gedreht haben soll.

Zeugen werden gebeten, sich bei der Stader Polizei unter der Telefonnummer 04141 – 10 22 15 zu melden.

Khaled Al Zein soll von einem Mitglied des Miri-Clans getötet worden sein

Khaled Al Zein soll von einem Mitglied des Miri-Clans getötet worden sein

Foto: Privat

Clan-Familien gerieten brutal aneinander

Vor der tödlichen Messerattacke am 22. März kam es am Nachmittag in der Fußgängerzone der Stader Innenstadt vor einem Geschäft zu Krawallen. Mehrere Männer hatten randaliert, Scheiben gingen zu Bruch. Eine Fahndung der Polizei nach den Tätern blieb ohne Erfolg.

Wenig später kam es in der Straße „Beim Salztor“ zu einem vermutlich absichtlichen Verkehrsunfall mit drei Autos, an dem mutmaßlich die Gruppe der Randalierer beteiligt war. Dort eskalierte die Situation und mehrere Mitglieder zweier Clan-Familien gerieten brutal aneinander – vor den Augen einer zufällig vorbeifahrenden Polizeistreife.

Khaled Al Zein wurde in dem Tumult getötet – angeblich von einem Mitglied des rivalisierenden Miri-Clans, dem nach der Tat die Flucht gelingt. Seitdem herrscht in der Bevölkerung Angst, dass es zu blutigen Rache-Taten kommt.

Den beiden arabisch-stämmigen Großfamilien werden Tausende Mitglieder in Deutschland zugerechnet. Der Miri-Clan, der seine Ursprünge im Libanon hat, hat allein in Bremen etwa 30 Familien mit 3500 Angehörigen. Der Al-Zein-Clan ist eine Großfamilie, die aus der Provinz Mardin in Südostanatolien stammt und ebenfalls über den Libanon nach Europa kam.

Nach BILD-Informationen soll es bei dem Streit zwischen den Clans um ihre Geschäfte in Stade gehen.

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