Bittage vor Christi Himmelfahrt

Quelle: Distrikt Österreich

Am 25. April sowie an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt (Montag, Dienstag und Mittwoch) wir die Bittluturgie gefeiert. 

Am 25. April sind es die sogenannten Litaniae majores (der große Bittgang), an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt die Litaniae minores (die kleineren Bittgänge). Zuerst wird die Bittprozession gehalten, bei der die Allerheiligenlitanei gesungen wird, anschließend folgt die Meßfeier.

Um das durch allerlei Unglücksfälle gebeugte Volk wieder aufzurichten, ordnete nach der Mitte des 5. Jahrhunderts der hl. Bischof Mamertus von Vienne im südlichen Frankreich drei Sühnetage vor Christi Himmelfahrt an, an denen die Gläubigen Buß- und Lieberwerke verrichten und Bittgänge veranstalten sollten. Die Einrichtung verbreitete sich von da aus rasch in der ganzen lateinischen Kirche. Geistliche wie Laien gingen dabei vielfach barfuß. Auch die römische Kirche nahm am Ende des 8. Jahrhunderts diese Bittgänge an und nannte sie Litaníae minóres (kleinere oder jüngere Bittgänge) im Unterschied von der unter Gregor d. Gr. neubelebten Flurprozessionen am 25. April, den Litaníae majóres (größere oder älterer Bittgang).

Der Zweck der Bittprozession ist, Gott anzuflehen, daß er barmherzig seine Strafen von uns fernhalte und in seiner Güte unsere Gärten und Felder segne. Wenn im Frühjahr die Fluren grünen und eine gute Ernte versprechen, aber auch durch Frost und Hagel verwüstet werden können, mahnen die Prozessionen den ohnmächtigen Menschen, sich demütig und vertrauensvoll an den Geber alles Guten zu wenden. Weil diese Tage Bußtage sind, ist die Kirchenfarbe violett.

Quelle: Schott-Meßbuch