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Herr,dir in die Hände sei Anfang und Ende,sei alles gelegt... Es singt Dietrisch Fischer-Dieskau,am Klavier Daniel Barenboim!Mehr
Herr,dir in die Hände sei Anfang und Ende,sei alles gelegt...
Es singt Dietrisch Fischer-Dieskau,am Klavier Daniel Barenboim!
frederikvanhusen
Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt.
"Ist es, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?" fragte einer der Schüler. "Nein", sagte der Rabbi. "Ist es, wenn man von weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?" fragte ein anderer. "Nein", sagte der Rabbi. "Aber was ist es dann?" …
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Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt.
"Ist es, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?" fragte einer der Schüler. "Nein", sagte der Rabbi. "Ist es, wenn man von weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?" fragte ein anderer. "Nein", sagte der Rabbi. "Aber was ist es dann?" fragten die Schüler.
"Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns."

Aus "Hundert chassidische Geschichten"
Legenden, Wundergeschichten und Alltagserzählungen berichten von weisem Rat und göttlicher Eingebung, von Lebenserfahrungen und Lebensfreude. Die Geschichten der Chassidim, im osteuropäischen Judentum des 18. Jahrh. entstanden, wurden teils nur mündlich überliefert. Martin Buber (1878 - 1965) hat sie gesammelt, aufgeschrieben und so vor dem Vergessen bewahrt.
frederikvanhusen
Der Himmelsglaube ist nicht Wahn und bringt nicht Wahn, sondern er erlöst vom Wahn.
Karl May([5])
13 weitere Kommentare von frederikvanhusen
frederikvanhusen
Schutzengelgeschichten zu erdichten, deucht mich zum mindesten ein Unrecht, weil dazu ja gar keine Veranlassung vorliegt, zudem es genügend wahre Geschehnisse gibt, die von dem Wirken unserer Schutzgeister zeugen können. So soll auch die nachfolgende kleine Begebenheit Zeugnis geben, dass der Glaube an uns beigegebene Schutzengel kein Unsinn ist.
Eines Vormittags, als meine älteren Geschwister noch …Mehr
Schutzengelgeschichten zu erdichten, deucht mich zum mindesten ein Unrecht, weil dazu ja gar keine Veranlassung vorliegt, zudem es genügend wahre Geschehnisse gibt, die von dem Wirken unserer Schutzgeister zeugen können. So soll auch die nachfolgende kleine Begebenheit Zeugnis geben, dass der Glaube an uns beigegebene Schutzengel kein Unsinn ist.
Eines Vormittags, als meine älteren Geschwister noch alle in der Schule waren, schickte mich Mutter um einen halben Schoppen Öl zum Kramhannes. Dabei gab sie mir noch auf, mich zu sputen, weil sie uns Kindern jedem einen Pfanneneierkuchen backen wollte zu Mittag. Weil ich Pfanneneierkuchen für mein Leben gern essen mochte, so beeilte ich mich denn auch, das Backöl schnell herbeizuschaffen.
Während Mutter das Feuer in der Küche anschürte, machte ich mich, mit Steinkrügel und Geld versehen, auf den Weg. Da kam mir im Einfahrweg nach unserer Hofstatt eine Kuh entgegen. Vor Kühen hatte ich keine Angst, denn wir hatten die Zeit selber eine solche, die Liese, die sich willig von mir regieren ließ. Dass die Kuh, die mir da entgegen kam, nicht auf dem rechten Wege war, war mir bei ihrem Anblick klar. So beschloss ich, sie auf den rechten Weg zu bringen und nahm zu dem Zwecke einen derben Stecken, die ja, wo Dorfjungen herbergen, überall leicht bei der Hand sind.
Also ausgerüstet, trat ich dem direkt auf mich zukommenden Tiere mutig entgegen. Ich glaubte, jegliches Rindvieh sei so willig wie unsere Liese. Aber das daherkommende Rindvieh hatte einen wütenden Blick, senkte den wuchtigen Kopf und kam angriffsbereit auf mich zu. Ich war mir in keiner Weise der großen und unmittelbaren Gefahr bewusst, in der ich mich befand. Eben wollte ich dem Tiere eine gehörige Tracht Stockschläge aufziehen und es dadurch von seiner offenbaren Absicht, unberechtigt unsere Hofstatt zu betreten, abbringen. Kaum fünf Schritte stand ich noch entfernt vor ihm. Da hörte ich plötzlich Mutter jäh aufgellen.
Sie war in die Haustüre getreten und hatte mit wenigen Blicken die Situation erfasst: "Um Gotteswillen Junge, lauf fort, - es ist ein Ochs." Dass ein Ochs eine besonders große Gefahr bedeuten sollte für mich, das war mir allerdings nicht klar. Ochs oder Kuh - das war für mich ein und dasselbe.
Aber ich sah das wütende angriffsbereite Tier und begriff, dass ich nicht unsere gutmütige Liese vor mir hatte. – In demselben Augenblick kamen fünf knüppelbewaffnete Männer um die Mauerecke und riefen mir zu: "Junge, läuf, was d' kannst - s' äs Müllhobs Bulle."
Das geschah nun freilich alles schneller, als ich es hier niederschreiben kann. In einem Ruck wendete ich mich, ließ Krügel und Groschen fallen und rannte ins Haus. Der Bulle aber, der bei Müllhobs ausgebrochen war, wendete sich angriffsbereit den Männern zu. Wiederholt versuchte ihn Müllhobs Knecht gütig zu bereden: "Hans komm."
Immer ging er wieder mit gestreckten Hörnern wütend auf seine Häscher vor. Erst mit großer Mühe gelang es den Männern, das Tier im Laufe des Tages noch dingfest zu machen, ohne dass ein Unheil geschah. -
Oft habe ich schon über die Begebenheit nachgedacht, und immer wieder kommt mir die gläubige Erkenntnis, dass mich mein Schutzengel damals wunderbar geschützt hat.
Adam Richwien
frederikvanhusen
Eine alte lettische Frau nahm sich 1945 deutscher Soldaten an, die in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten waren. Sooft sie konnte, ließ sie ihnen ein Stück Brot zukommen. Dabei wurde sie eines Tages erwischt. Sie wurde vor den sowjetischen Lagerchef zitiert. Der fuhr sie schroff an: „Hast du nicht gelesen, dass es strengstens verboten ist, den Kriegsgefangenen Lebensmittel zu geben?" Die alte …Mehr
Eine alte lettische Frau nahm sich 1945 deutscher Soldaten an, die in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten waren. Sooft sie konnte, ließ sie ihnen ein Stück Brot zukommen. Dabei wurde sie eines Tages erwischt. Sie wurde vor den sowjetischen Lagerchef zitiert. Der fuhr sie schroff an: „Hast du nicht gelesen, dass es strengstens verboten ist, den Kriegsgefangenen Lebensmittel zu geben?" Die alte Frau nickte gelassen, ehe sie antwortete: „Herr Lagerkommandant, ich habe nicht irgendwelche Lebensmittel gegeben, ich habe Brot gereicht!"

Das sei ja schließlich einerlei, fauchte der Mächtige zurück: „Sag, hast du gewusst, dass es verboten ist, ja oder nein?"
Die alte lettische Frau überlegte einen Moment, ehe sie antwortete, dabei dem Lagerchef direkt in die Augen blickend: „Ich habe gelesen, dass angeschrieben steht, es sei verboten. Aber man darf nicht verbieten, unglücklichen Menschen zu helfen."

Der Russe, jetzt gefährlich leise, fragte zurück: „Heißt das, dass du ihnen auch weiterhin Brot geben wirst?" Die alte Frau sah ihm erneut in die Augen: „Genosse Direktor, hören Sie mir mal ganz gut zu. Als die Deutschen die Herren waren, brachten sie russische Kriegsgefangene hierher zur Arbeit. Die litten große Not und ich habe ihnen Brot gegeben. Dann brachten sie Juden hierher, die hatten auch großen Hunger und ich habe ihnen Brot gegeben. Jetzt sind die Deutschen die Unglücklichen und leiden Hunger und ich gebe ihnen Brot. Und wenn Sie, Genosse Direktor, eines Tages das Unglück haben sollten, Gefangener zu werden und Hunger zu leiden, dann werde ich auch Ihnen Brot reichen!"
Die alte Frau ließ den Lagerchef stehen, drehte sich um und ging. Der Russe unternahm nichts gegen sie.
frederikvanhusen
Ein Schutzengelerlebnis
berichtet von Pater Gereon Goldmann OFM
Zum merkwürdigsten und unglaublichsten Vorfall meiner Militärzeit (Anm.2. Weltkrieg in Italien) gehört folgender Vorfall:
Wir lagen in einem engen Tal, am Fuße hochrangiger Berge. Bis zum Meer waren es wohl noch 2 km, die Front war vielleicht 3 km entfernt, auch war sie von uns durch einen Bergrücken getrennt. Es mag acht oder neun …Mehr
Ein Schutzengelerlebnis
berichtet von Pater Gereon Goldmann OFM

Zum merkwürdigsten und unglaublichsten Vorfall meiner Militärzeit (Anm.2. Weltkrieg in Italien) gehört folgender Vorfall:

Wir lagen in einem engen Tal, am Fuße hochrangiger Berge. Bis zum Meer waren es wohl noch 2 km, die Front war vielleicht 3 km entfernt, auch war sie von uns durch einen Bergrücken getrennt. Es mag acht oder neun Uhr abends gewesen sein, da hörten wir schweren Geschützlärm aus der Ferne. Natürlich, das waren nur Abschüsse der Amis, denn wir hatten ja keine schweren Waffen mehr. Es dauerte keine Stunde, da kamen die Verwundeten. Ich legte sie in dem engen Tal auf die bloße Erde unter die Olivenbäume und versorgte sie nach besten Kräften. Erst nach Mitternacht war ich damit fertig, müde und erschöpft. Die etwa 30 Verwundeten lagen, wie ich meinte, gut geschützt; die meisten schliefen, einige stöhnten. Sie waren so schwer verwundet, daß eigentlich für sie keine Hoffnung mehr bestand.
Da nun nichts mehr zu tun war, legte ich mich hin, nachdem ich zwei Wachen eingeteilt hatte, eine unten im Tal, die andere oben zum Berghang hin, und schlief ein.

Plötzlich wurde ich hellwach, weil ich hörte, daß mir jemand etwas zurief. Schlaftrunken glaubte ich "schnell" und "graben" vernommen zu haben. Aber das war ja ganz unmöglich. Alle Verwundeten waren ruhig; zwei waren inzwischen verstorben.
Ich schaute auf die Uhr: Nachts, zwei Uhr. Wieder legte ich mich hin und hörte im gleichen Moment laut und deutlich rufen: "Sofort aufstehen, schnell, schnell ein Splitterloch graben." Ich wurde böse, weil ich glaubte, einer der Posten wolle mich necken und fuhr ihn an, das dumme Rufen sein zu lassen. "Aber Herr Unteroffizier, hier hat doch niemand gerufen", behauptete er. Was war los? Ich hatte doch ganz deutlich die Worte verstanden.

Hellwach lehnte ich mich mit dem Rücken an einen Baum und schaute zu den Sternen auf. Aller Schlaf war verflogen. Eine mir bisher unbekannte Unruhe hatte mmich gepackt.
Und dann zum Drittenmal der Ruf, noch dringender, fast drohend: "Höchste Zeit, sofort ein Splitterloch graben!" Ich sprang wütend auf und rief: "Wer stört mich da dauernd?" Die herbeigerannten Wachen schauten sich komisch an. Der eine meinte, ich hätte wohl geträumt, während der andere eine bezeichnende Geste zum Kopf machte...
Ich aber konnte nicht daran zweifeln, diese Stimme gehört zu haben. Angst und Unruhe packten mich aufs neue. In meiner Verwirrung begann ich wie wild mit Pickel und Spaten ein Splitterloch aufzuhacken.
Mit Tagesanbruch wachten meine Krankenträger auf und witzelten über mich.
Mein Fahrer kam mit dem Morgenkaffe. Verwundert schaute er mich an, als ich meinte, er habe doch Frau und Kinder und solle so schnell wie möglich für sich ein Splitterloch graben. Er kannte mich als einen ruhigen Mann, der keine überstürzten Befehle gab und begann nun seinerseits, von meinem Benehmen überrascht, mit Spitzhacke und Spaten zu arbeiten.

Es war neun Uhr, als von einem Schiff im Hafen Sirenensignal kam. Ich hatte mit nacktem Oberkörper, nur mit der Hose bekleidet, gearbeitet, fand nun, daß mein Schutzloch groß genug war, kroch heraus und zog mir das Hemd an, in dessen Brusttasche das hl.Sakrament war. Jetzt durfte ich mich etwas ausruhen von der ungewohnten Anstrengung. So legte ich mich, wohlig ausgestreckt, in das soeben gegrabene Loch .
Aufsehend packte mich der Schrecken: Ganz oben kreisten zehn, zwölf Doppelrumpfflugzeuge, Bomber, die uns so oft Verderben gebracht hatten. Ich rief: "Alarm!" Alle standen unbeweglich, hoffend, daß wir noch nicht entdeckt seien. Aber es war zu spät. Wie die Geier stürzten sich die Flugzeuge auf das enge Tal und warfen ihre Bomben ab. Alles suchte hastig irgendeine Deckung. Ich dachte urplötzlich: Schnell auf den Bauch! Ich lag ja immer noch mit dem Rücken nach unten. Im Moment, als ich mich umdrehte, um das Allerheiligste zu schützen, regnete es Stahl, Steine, Erde und Staub. Ich stützte mich mit den Armen etwas hoch, damit mir Luft zum Atmen bliebe.
Nach 20 Minuten wurde ich von Soldaten aus dem Loch gezogen. Sie waren nach dem Angriff vom Hafen her zu Hilfe geeilt.
Nach langer künstlicher Beatmung kam ich zu mir und sah, daß nur mein Fahrer und ich unverletzt waren, abgesehen von einigen kleinen Splittern in meinem Rücken. Alle anderen waren tot oder schwer verletzt.

Wer hatte mich da mitten in der Nacht gerufen? Wer hatte mich gewarnt und gerettet?

Drei Wochen später kam ein Brief aus Fulda von der Schwester Sakristanin mit dem Inhalt: "Ich konnte nachts 'plötzlich nicht mehr schlafen und hatte schreckliche Angst um Dich. Ich ging in die Kapelle und habe stundenlang für Dich gebetet. Das war um 2.00 Uhr nachts. Schreibe doch bitte, ob etwas passiert ist." Der Brief war am Morgen nach der Nacht geschrieben, in der ich das laute Rufen gehört hatte.

Von diesem Tag an, begann ich mehr als zuvor zum hl.Schutzengel zu beten, den die gute Schwester, wie ich wußte, so innig verehrte.

Aus: "Tödliche Schatten -
tröstendes Licht"
frederikvanhusen
St. Michael, der Retter in der Not
Den folgenden Brief hat ein junger Marinesoldat an seine Mutter geschrieben, als er 1950 nach einer Verwundung auf einem koreanischen Schlachtfeld im Krankenhaus lag. Er gelangte in die Hände eines Militärseelsorgers, P. Walter Muldy, der den Brief vor 5000 Angehörigen der Marine vorlas. P. Muldy hatte mit dem Jungen, mit der Mutter des Jungen und mit dem …Mehr
St. Michael, der Retter in der Not

Den folgenden Brief hat ein junger Marinesoldat an seine Mutter geschrieben, als er 1950 nach einer Verwundung auf einem koreanischen Schlachtfeld im Krankenhaus lag. Er gelangte in die Hände eines Militärseelsorgers, P. Walter Muldy, der den Brief vor 5000 Angehörigen der Marine vorlas. P. Muldy hatte mit dem Jungen, mit der Mutter des Jungen und mit dem Oberfeldwebel persönlich gesprochen und verbürgt sich für die Echtheit dieser Geschichte.

Liebe Mama,
niemand anderem würde ich es wagen, diesen Brief zu schreiben, als Dir, denn niemand sonst würde mir glauben. Vielleicht tust auch Du Dich schwer, aber ich muss es mir einfach von der Seele schreiben.

Zuerst wollte ich Dir sagen, dass ich gerade im Krankenhaus bin. Aber bitte mach Dir keine Sorgen! Ich bin zwar verwundet, aber es geht mir soweit gut. Der Arzt sagt, dass ich in einem Monat wieder auf den Beinen bin. Aber das nur nebenbei. Weißt Du noch, als ich letztes Jahr zur Marine ging? Damals sagtest Du mir, ich solle jeden Tag zu St. Michael beten. Das hättest Du mir gar nicht sagen brauchen, denn von klein auf hattest Du mir das immer wieder eingeschärft. Du hast mich sogar nach ihm genannt. Ich habe immer zu St. Michael gebetet. Aber als ich nach Korea kam, habe ich noch fester zu ihm gebetet. Weißt Du noch, welches Gebet Du mich damals gelehrt hast...? "Michael, Michael, bleib bei mir! Führe mich auf beiden Seiten, dass mein Fuß nicht möge gleiten,..." Ich hab's jeden Tag gebetet,... manchmal beim Marschieren und manchmal bei der Rast, aber immer vor dem Schlafengehen. Sogar einige Kameraden hab ich dazu gebracht, es zu beten.
Eines Tages war ich mit einem Vortrupp an vorderster Front. Wir haben die ganze Gegend nach Kommunisten ausgekundschaftet. Ich schleppte mich in der bitteren Kälte dahin ... mein Atem war wie Zigarrenrauch. Ich dachte, ich würde jeden im Stoßtrupp kennen, als auf einmal neben mir ein anderer Marinesoldat auftauchte, den ich nie zuvor gesehen hatte. Er war größer als alle Marinesoldaten, die ich je gesehen hatte. Er muss gut 1,92 m groß gewesen sein und war dementsprechend gebaut. Es gab mir ein Gefühl von Sicherheit, solch einen Hünen an meiner Seite zu wissen. Da waren wir also und stapften mühsam voran. Der Rest des Stoßtrupps schwirrte aus. Um ins Gespräch zu kommen, sagte ich: "Ganz schön kalt, was?" Und dann mußte ich lachen. Jeden Augenblick hätte ich sterben können, und da rede ich übers Wetter!

Mein Begleiter schien zu verstehen. Ich hörte ihn leise lachen. Da schaute ich ihn an: "Ich hab dich noch nie gesehen. Ich dachte, ich würde jeden Mann in der Truppe kennen."

"Ich bin auch erst ganz zum Schluss dazugekommen", erwiderte er. "Ich heiße Michael."

"Tatsächlich?" sagte ich überrascht. "Ich auch!"

"Ich weiß", sagte er ... und dann fuhr er fort: "Michael, Michael, bleib bei mir..." Ich war zu perplex, um gleich etwas sagen zu können. Woher wusste er meinen Namen und das Gebet, das Du mich gelehrt hattest? Da mußte ich schmunzeln: jeder in der Truppe kannte mich! Hatte ich das Gebet nicht jedem beigebracht, der es lernen wollte? Hin und wieder nannten sie mich sogar "St. Michael"! Eine Weile sprach keiner von uns beiden etwas. Dann brach er das Schweigen. "Wir werden da vorne in eine brenzlige Lage kommen."

Er muss in guter körperlicher Verfassung gewesen sein, denn er atmete so leicht, dass ich seinen Atem nicht sehen konnte. Meiner war wie eine große Wolke! Auf seinem Gesicht war jetzt kein Lächeln mehr. In eine brenzlige Lage sollen wir da vorn kommen - dachte ich bei mir - wo es doch von Kommunisten nur so wimmelt, ist das nichts Neues! Der Schnee begann in großen, dicken Flocken zu fallen. Im Nu war die Landschaft wie ausgelöscht. Und ich marschierte in einem weißen Nebel nasser, klebriger Klumpen. Mein Gefährte war nicht mehr da. "Michael!" rief ich in plötzlicher Bestürzung.

Da spürte ich seine Hand auf meinem Arm, seine Stimme war warm und stark. "Es hört gleich auf zu schneien."

Seine Voraussage war richtig. In ein paar Minuten hörte der Schnee so schlagartig auf, wie er gekommen war. Die Sonne sah aus wie eine harte, leuchtende Scheibe. Ich schaute mich um nach dem Rest des Trupps. Niemand in Sicht. Wir hatten die andern in dem Schneegestöber verloren. Ich schaute nach vorne, als wir auf eine kleine Anhöhe kamen. Mama, mein Herz stand still! Da waren sieben! Sieben Kommunisten in ihren gepolsterten Hosen und Jacken und komischen Hüten. Nur war jetzt alles gar nicht mehr komisch. Sieben Gewehre waren auf uns gerichtet! "Auf den Boden, Michael!" schrie ich und warf mich auf die gefrorene Erde. Ich hörte, wie die Gewehre gleichzeitig wie auf Kommando abfeuerten. Ich hörte die Kugeln durch die Luft sausen. Da war Michael ... er stand immer noch! Mama, diese Kerle hätten ihr Ziel nie verfehlen können ... Nicht bei der Entfernung! Ich dachte schon, Michael wäre von den Kugeln völlig zerfetzt. Aber da stand er... und machte keine Anstalten, selbst zu schießen. Er war vor Angst gelähmt ... So was passiert manchmal sogar den Tapfersten! Er war wie ein von einer Schlange hypnotisierter Vogel. Zumindest dachte ich mir das damals! Ich sprang auf, um ihn herunterzuziehen, und da wurde ich getroffen. Es brannte wie Feuer in meiner Brust. Ich hatte mir schon oft überlegt, wie es ist, wenn man von einer Kugel getroffen wird ... jetzt weiß ich es! Ich erinnere mich, wie starke Arme mich umfingen, die mich ganz sacht auf ein Schneekissen legten. Ich öffnete meine Augen für einen letzten Blick. Ich lag im Sterben! Vielleicht war ich sogar schon tot. Ich weiß noch, wie ich bei mir dachte: "Das ist gar nicht so schlimm." Vielleicht schaute ich in die Sonne. Vielleicht hatte ich einen Schock. Aber es schien mir, als sähe ich Michael wieder aufrecht stehen ... nur leuchtete sein Gesicht diesmal in einem schreckenerregenden Glanz. Er schien sich zu verändern, während ich ihn beobachtete. Er wurde größer, seine Arme breiteten sich weit aus. Vielleicht war es der Schnee, der wieder fiel, aber es umgab ihn ein Lichtglanz wie die Flügel eines Engels! In seiner Hand war ein Schwert,... ein Schwert, das von Millionen von Lichtern blitzte. Nun,... das ist das letzte, an das ich mich erinnern kann, bis die anderen Kameraden mich fanden. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war. Zwischendurch hatte ich immer wieder ein paar schmerz- und fieberfreie Augenblicke. Ich erzählte meinen Kameraden von dem Feind, der direkt vor uns war. "Wo ist Michael?" fragte ich. Sie schauten einander an. "Wo ist wer?" fragte einer.

"Michael ... Michael ... der große Marinesoldat, mit dem ich marschierte, kurz bevor der Schneesturm kam." "Junge", sagte der Oberfeldwebel, "du bist mit gar niemandem marschiert. Ich ließ Dich keinen Moment aus den Augen. Du bist viel zu weit vorausgelaufen! Ich wollte dich gerade zurückrufen, als du im Schneegestöber verschwunden bist." Er schaute mich neugierig an.
"Wie hast du das bloß geschafft, Junge?" "Was soll ich geschafft haben?" fragte ich trotz meiner Verwundung halb ärgerlich. "Dieser Marinesoldat Michael und ich waren gerade ..." "Junge", sagte der Oberfeldwebel begütigend, "ich hab die Mannschaft selbst ausgesucht, und da ist nicht noch ein Michael in der Truppe! Du bist der einzige Michael!" Er hielt einen Augenblick inne. "Wie hast du das bloß geschafft? Wir hörten Schüsse, aber nicht ein Schuss wurde von deinem Gewehr abgefeuert... und da ist kein bißchen Blei in den sieben getöteten Soldaten auf dem Berg da drüben." Ich habe nichts gesagt. Was hätte ich sagen sollen? Ich konnte nur völlig fassungslos in die Gegend schauen.
Da sprach der Oberfeldwebel wieder. "Junge", sagte er sanft... "jeder dieser sieben Kommunisten wurde mit einem Schwertstreich getötet!"
Mehr kann ich Dir nicht berichten, Mama. Wie gesagt, vielleicht war es die Sonne in meinen Augen, ... vielleicht war es die Kälte oder der Schmerz. Aber genau das ist geschehen!
Liebe Grüße,
Dein Michael
frederikvanhusen
Die Krankenbesuche und die Brücke nach dem Sturm
Nach den schweren Unwettern war Pater Johannes auf Krankenbesuchen in seiner Bergpfarrei unterwegs. Er fuhr mit seinem guten, treuen VW Käfer von einem Kranken zum anderen. Doch auf dem letzten Stück des Wegs wurde der Käfer auf einmal widerspenstig und begann zu streiken. Anstatt dass er die Kranken besuchte, wurde nun er selbst von einem Ungemach …Mehr
Die Krankenbesuche und die Brücke nach dem Sturm
Nach den schweren Unwettern war Pater Johannes auf Krankenbesuchen in seiner Bergpfarrei unterwegs. Er fuhr mit seinem guten, treuen VW Käfer von einem Kranken zum anderen. Doch auf dem letzten Stück des Wegs wurde der Käfer auf einmal widerspenstig und begann zu streiken. Anstatt dass er die Kranken besuchte, wurde nun er selbst von einem Ungemach heimgesucht. Das Auto stotterte und würgte und starb immer wieder ab. Pater Johannes stieg jedes Mal aus und machte ein bißchen am Motor herum. Es lief wieder an und fuhr ein paar hundert Meter weiter. Schließlich gab es seinen Geist ganz auf, und kein Herumbasteln und kein gutes Zureden half mehr, dem Käfer irgendwelche weitere Bewegungen zu entlocken.

Angesichts dieser neuen Situation blickte Pater Johannes erst einmal um sich und überlegte, wie er seine Krankenbesuche fortführen könne. Erst in dem Augenblick bemerkte er, dass die Brücke über den Bergbach, etwa hundert Schritte von ihm entfernt, im Sturm von den stürzenden Fluten weggerissen worden war. Da er nicht weiterfahren konnte, setzte er sich ins Auto und wartete ein wenig ab. Da versuchte er auf gut Glück, das Auto wieder zu starten. Der Motor sprang an und summte vergnüglich den ganzen Weg nach Hause. Er brauchte das Auto nie in die Werkstatt zu bringen. Also lag das Problem gar nicht beim Auto, dachte er bei sich. Das hat sein Schutzengel so gemacht, um ihn davor zu bewahren, mit seinem Auto in die Tiefe zu stürzen. —
frederikvanhusen
Pater Karl im Angesicht des Todes
Ein deutscher Missionar, der sich auf Durchreise in Rom befand, erzählte uns von seinen haarsträubenden Erlebnissen zur Zeit der brutalen Machtergreifung der Kommunisten durch Mao Tse Tung in den 50er Jahren, bei der ca. 50 Millionen Menschen dem 'Gott' des atheistischen Kommunismus zum Opfer fielen.
Im Anfangsstadium der Revolution hatten die chinesischen Kommunisten …Mehr
Pater Karl im Angesicht des Todes
Ein deutscher Missionar, der sich auf Durchreise in Rom befand, erzählte uns von seinen haarsträubenden Erlebnissen zur Zeit der brutalen Machtergreifung der Kommunisten durch Mao Tse Tung in den 50er Jahren, bei der ca. 50 Millionen Menschen dem 'Gott' des atheistischen Kommunismus zum Opfer fielen.

Im Anfangsstadium der Revolution hatten die chinesischen Kommunisten es tunlichst vermieden, Ausländer anzutasten, um nicht die internationale Meinung gegen sich aufzubringen. In dieser unsicheren, spannungsvollen Lage einer friedlichen Koexistenz konnte P. Karl seine Missionsarbeit, die in der Seelsorge der katholischen Gemeinden in einigen zerstreuten Dörfern bestand, weiterführen. Er konnte sich glücklich schätzen, ein Motorrad zu besitzen, mit dem er jeden Sonntag seine Runde mit dem Mesner machte. An solch einem Sonntag, als er gerade seine Messgewänder nach einer Frühmesse zusammenlegte, sprach eine Stimme zu ihm in seiner Muttersprache, "Hab keine Angst, alles wird gut gehen!" Er war erstaunt, seine Muttersprache zu hören und fragte die Gruppe von chinesischen Bauern, die daneben stand, welcher von ihnen so gut deutsch spreche. "Deutsch?" fragten sie, "Pater, Sie wissen doch, dass wir alle einfache Bauern sind und nie die Möglichkeit hatten, eine Fremdsprache zu lernen. Warum fragen Sie?" Offensichtlich hatte niemand von ihnen die Stimme gehört, so dass P. Karl die Sache abtat und sagte, er hätte nur so gefragt, es sei nichts von Bedeutung!

Wie sehr es von Bedeutung war - davon hatte er in dem Augenblick keine Ahnung, denn es war der Tag an dem die friedliche Koexistenz mit seinem Tod ein jähes Ende nehmen sollte. Ein örtliches Polizeiaufgebot der Volksarmee hatte den Befehl erhalten, P. Karl zu liquidieren. Die katholische Kirche stand der kommunistischen Revolution im Wege. Nur sollte die Exekution nicht öffentlich stattfinden, sondern an einem abgeschiedenen Stück des Weges. Nachdem er den Messkoffer gepackt hatte, machten sich P. Karl und sein Mesner zur nächsten Ortschaft im Bergland auf. Die Straße war schlecht und voller Kurven, so dass man nur langsam vorwärts kam. Nach einer Haarnadelkurve erhob sich ein Schwadron von kommunistischen Soldaten und feuerte in einer Entfernung von etwa 30 bis 35 Metern auf ihn ab. Die erste Salve machte dem Motorrad ein Ende, das unter ihnen weggefegt wurde. Sie selbst wurden in den Schmutz geschleudert. Zum Glück konnten sie hinter einem Steinblock Zuflucht finden. Benommen oder einfach schwer von Begriff, dachte P. Karl, das Ganze sei nur ein Riesenirrtum. Sobald sie sehen würden, dass er ein katholischer Priester ist, käme alles wieder in Ordnung. Dreimal erhob er sich, um sie davon zu überzeugen. Dreimal schossen sie auf kürzester Entfernung auf ihn - und trafen ihn nicht! Immerhin gelang es ihnen, ihm klarzumachen, dass sie es ernst meinten und es auf ihn abgesehen hatten. Da erhob sich der Mesner, der bis dahin hinter dem Steinblock gekauert war, und appellierte an ihre Vernunft und Höflichkeit. Dreimal erhob er sich, um zu sprechen; und dreimal ließen sie ihre Gewehre sprechen, doch wiederum ohne Erfolg. Schließlich kamen die kommunistischen Soldaten auf sie zu und nahmen sie gefangen. Der angenehmere Teil des 'Verhörs' bestand in der Leibesvisitation, bei der festgestellt wurde, dass weder P. Karl noch sein Mesner bei sieben Salven von einer einzigen Kugel verwundet worden war. Die Schützen waren davon so überwältigt, dass sie die beiden einfach gehen ließen. Natürlich mußten sie zu Fuß weitergehen, denn das Motorrad war von den Kugeln völlig durchlöchert.
Auf dem Rückweg dachte P. Karl an die Worte, die er nach der Messe gehört hatte: "Hab keine Angst, alles wird gut gehen!" und sagte sich: "Nun weiß ich wirklich, dass der Herr Seinen Engel gesandt und mich der Hand der kommunistischen Todesschwadron entrissen hat!" (in Anlehnung an die Worte des hl. Petrus, der sich in einer ähnlichen Situation befand; vgl. Apg 12,11). Als sie so gingen, fragte P. Karl seinen Mesner, warum auch er sich dreimal erhob, nachdem die mörderische Absicht der Kommunisten klar geworden war. "Herr Pater", antwortete er, "wie könnte ich mich je wieder erhobenen Hauptes im Dorf zeigen, wenn nicht auch ich mich auf ähnliche Weise für unsere Sicherheit eingesetzt hätte, nachdem Sie Ihr Leben dreimal für uns aufs Spiel gesetzt hatten."
frederikvanhusen
Vor dem Ende sprach Rabbi Sussja: "In der kommenden Welt muss ich nicht verantworten, dass ich nicht Mose gewesen bin; ich muss verantworten, dass ich nicht Sussja gewesen bin."
Aus "Hundert chassidische Geschichten"
Legenden, Wundergeschichten und Alltagserzählungen berichten von weisem Rat und göttlicher Eingebung, von Lebenserfahrungen und Lebensfreude. Die Geschichten der Chassidim, im …Mehr
Vor dem Ende sprach Rabbi Sussja: "In der kommenden Welt muss ich nicht verantworten, dass ich nicht Mose gewesen bin; ich muss verantworten, dass ich nicht Sussja gewesen bin."
Aus "Hundert chassidische Geschichten"
Legenden, Wundergeschichten und Alltagserzählungen berichten von weisem Rat und göttlicher Eingebung, von Lebenserfahrungen und Lebensfreude. Die Geschichten der Chassidim, im osteuropäischen Judentum des 18. Jahrh. entstanden, wurden teils nur mündlich überliefert. Martin Buber (1878 - 1965) hat sie gesammelt, aufgeschrieben und so vor dem Vergessen bewahrt.
frederikvanhusen
Einmal gab der Rabbi von Sassov das letzte Geld, das er in seiner Tasche hatte, einem Mann von schlechtem Ruf. Als seine Schüler ihm dies vorwarfen, antwortete er: "Soll ich kleinlicher sein als Gott, der es mir gab?"
Aus "Hundert chassidische Geschichten"
frederikvanhusen
Die Äpfel
Eine arme Apfelhändlerin, deren Stand nah am Hause Rabbi Chajims von Zans war, kam einst klagend zu ihm "Unser Rabbi, ich habe noch kein Geld, um für den Shabbat einzukaufen." - "Und dein Äpfelstand?" fragte der Zaddik. "Die Leute sagen mir", antwortete die Frau , "meine Äpfel seien schlecht, und wollen keine kaufen." Sogleich lief Rabbi Chajim auf die Gasse und rief: "Wer will gute Äpfel …Mehr
Die Äpfel

Eine arme Apfelhändlerin, deren Stand nah am Hause Rabbi Chajims von Zans war, kam einst klagend zu ihm "Unser Rabbi, ich habe noch kein Geld, um für den Shabbat einzukaufen." - "Und dein Äpfelstand?" fragte der Zaddik. "Die Leute sagen mir", antwortete die Frau , "meine Äpfel seien schlecht, und wollen keine kaufen." Sogleich lief Rabbi Chajim auf die Gasse und rief: "Wer will gute Äpfel kaufen?" Im Nu sammelte sich die Menge um ihn, die Münzen flogen unbesehen und ungezählt herbei, und bald waren alle Früchte zum doppelten und dreifachen Preis verkauft. "Sieh nur", sagte er zur Frau, als er sich zum Gehen wandte, "deine Äpfel waren gut, die Leute haben es nur nicht gewusst." Aus "Hundert chassidische Geschichten"
frederikvanhusen
Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt.
"Ist es, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?" fragte einer der Schüler. "Nein", sagte der Rabbi. "Ist es, wenn man von weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?" fragte ein anderer. "Nein", sagte der Rabbi. "Aber was ist es dann?" …Mehr
Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt.
"Ist es, wenn man von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?" fragte einer der Schüler. "Nein", sagte der Rabbi. "Ist es, wenn man von weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?" fragte ein anderer. "Nein", sagte der Rabbi. "Aber was ist es dann?" fragten die Schüler.
"Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns."
frederikvanhusen
Der Weg zum Himmel
Zu den Wunderdingen, die man einem Rabbi nachsagte, gehörte auch, dass er jeden Morgen vor dem Gebet als Engel zum Himmel aufsteige. Ein Spötter wollte das nicht glauben und legte sich auf die Lauer, um den Rabbi am Morgen zu beobachten.
Er sah, wie der Rabbi in der Kleidung eines Holzknechts in den Wald ging, dort Holz fällte und in Stücke hackte, es sich auf den Rücken lud und …Mehr
Der Weg zum Himmel
Zu den Wunderdingen, die man einem Rabbi nachsagte, gehörte auch, dass er jeden Morgen vor dem Gebet als Engel zum Himmel aufsteige. Ein Spötter wollte das nicht glauben und legte sich auf die Lauer, um den Rabbi am Morgen zu beobachten.

Er sah, wie der Rabbi in der Kleidung eines Holzknechts in den Wald ging, dort Holz fällte und in Stücke hackte, es sich auf den Rücken lud und es in das Haus einer alten, kränklichen Frau schleppte. Der Spötter sah durch das Fenster, wie der Rabbi auf dem Boden kniete und Feuer machte. Später fragten die Leute den Spötter, ob das wahr sei mit der Auffahrt zum Himmel. Er sagte: „Zum Himmel? Er steigt höher als bis zum Himmel!"
An die Höhe Gottes reichen wir nie heran. Aber wir können uns als Engel zu seinen Menschenkindern in Not beugen. Dort werden wir Gott begegnen.
frederikvanhusen
Ein unangemeldeter Gast im Winter
Familie Carter wohnte auf einer einsamen Farm draußen in der Prärie von Wyoming, wo Nachbarn dünn gesät sind. Deswegen galt es immer noch als heilige Pflicht, Nachbarn und auch Fremden in Not zu helfen. Frau Carter war vorbildlich in der Ausübung dieser Pflicht.
Neuschnee war in der Nacht gefallen. Nun brach der Sonntag in strahlend hellem Licht an. Es herrschte …Mehr
Ein unangemeldeter Gast im Winter

Familie Carter wohnte auf einer einsamen Farm draußen in der Prärie von Wyoming, wo Nachbarn dünn gesät sind. Deswegen galt es immer noch als heilige Pflicht, Nachbarn und auch Fremden in Not zu helfen. Frau Carter war vorbildlich in der Ausübung dieser Pflicht.

Neuschnee war in der Nacht gefallen. Nun brach der Sonntag in strahlend hellem Licht an. Es herrschte Windstille, doch war es bitterkalt. Die Familie machte sich gerade zur Messe fertig, als ein Fremder an der Tür klopfte. Vor Kälte zitternd, fragte er, ob er sich ein wenig am Feuer wärmen dürfe. Frau Carter bat ihn liebenswürdig herein, führte ihn zum Herd und begann, dem unerwarteten Gast ein herzhaftes Bauernfrühstück zuzubereiten. Die Jungen unterdrückten einen Seufzer, da sie wegen dieser Unterbrechung in eine spätere Messe mußten und so ein Großteil ihrer Zeit, die sie zum Spielen hatten, durch diesen ungebetenen Gast verlorenging. Nachdem der Gast mit dem Frühstück fertig war, bedankte er sich herzlich bei der Familie und machte sich wieder auf den Weg.

Bald darauf konnten sie zur Messe gehen. Ein Schauer überlief sie, als sie auf die schneebedeckte Veranda gingen und zu ihrem größten Erstaunen merkten, dass in dem frischen Schnee keine Fußstapfen zu sehen waren - weder zum Haus hin noch vom Haus weg. Ihr seltsamer Gast war gekommen und gegangen, ohne Fußspuren zu hinterlassen. Voller Dankbarkeit erklärte Frau Carter ihren Kindern, dass sie einen Engel beherbergt hätten, denn unwillkürlich kam ihr die Schriftstelle in den Sinn: "Die Gastfreundschaft vergesst nicht. Durch sie haben ja manche, ohne es zu wissen, Engel beherbergt" (Heb 13,2). Auf diese Weise ließ GOTT sie erkennen, dass ihre Gastfreundschaft Fremden gegenüber Ihm sehr wohlgefällig war. —
frederikvanhusen
Zum neuen Jahr
Wie heimlicherweise
Ein Englein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!
In Ihm sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bwegt!
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!
Autor: Eduard …Mehr
Zum neuen Jahr

Wie heimlicherweise
Ein Englein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!
In Ihm sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bwegt!
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

Autor: Eduard Mörike (1804-1875)
Titel: Zum neuen Jahr (1832), Kirchengesang Melodie aus Arur: Wie dort auf den Auen